Evelyn Wang ist nur eine einfache Waschsalonbesitzerin, Ehefrau und Mutter. Ihr Alltag versinkt gern einmal im Chaos und der bevorstehende Besuch ihres Vaters raubt ihr schon vorab den letzten Nerv. Als die Steuererklärung ansteht, tritt sie mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter vor der Steuerprüferin an, die mit den unzähligen Kassenbelegen nur wenig anfangen kann. Als sie ihre Steuererklärung erläutern soll, wird sie jedoch von der Existenz des Multiversums überrascht. Unzählige Parallelwelten wirken plötzlich aufeinander ein. Mithilfe ihrer anderen Ichs soll sie sich dem Unbekannten mutig entgegen stellen, weiß jedoch nicht mal, wie ein Kampf vonstatten geht. - Bei den Filmen des Studios A24 ist Aufhorchen immer angebracht. Das gilt auch für diesen Film, der seine Heldin durch parallele Welten reisen lässt, um zu verhindern, dass das Multiversum selbst vor die Hunde geht. Der Film ist ein phantasievolles, vielschichtiges Kleinod und mehrfach prämiert. Auch bei den Golden Globes konnte der Genre-Mix mehrfach punkten.
SONNTAG, 09.04. / 20 UHR
Hollywood in den 1920er-Jahren: Die Branche erlebt ihre dekadente Phase. Stars und Sternchen feiern hedonistische, rauschhafte Partys. Ruhm und Karriere scheinen für jeden möglich. Auch die Schauspielerin Nellie LaRoy träumt davon.
Durch einen Zufall bekommt sie die Chance einer Hauptrolle und nutzt sie. - Schon in „La La Land“ huldigte Damien Chazelle der Traumfabrik Hollywood, jetzt setzt er noch einen drauf: Der Klang der Akteure ist dabei Musik in den Ohren eines jeden Filmfans: Pitt, Robbie, Wilde, Maguire, Weaving; die Liste ist lang und nicht minder schillernd. Doch wie so oft trügt der Schein und auf das fröhliche Loblied folgt der traurige Abgesang, aber der Film ist auch eine große Liebeserklärung an das Kino.
DONNERSTAG, 02.03. | FREITAG, 10.03. | SAMSTAG, 18.03. jeweils 20 UHR
Auf einer abgelegenen irischen Insel kündigt ein Mann in den frühen 1920er-Jahren seinem langjährigen Weggefährten aus heiterem Himmel die Freundschaft. Weil der sich aber nicht so leicht abspeisen lassen will, fährt der andere schwere Geschütze auf. - Ganz große Filmkunst! Vielleicht eine der gemeinsten Komödien aller Zeiten.
Martin McDonagh („Three Billboards outside Ebbing, Missouri“, „Brügge sehen … und sterben?“) erzählt eine, von einem grandiosen Cast getragene, Allegorie auf den Irischen Bürgerkrieg und zugleich eine stoisch-schwarzhumorige Komödie, wie sie so wohl wirklich nur die Iren zustande bringen können.
FREITAG, 03.03. | SONNTAG, 12.03. (OMU) | SAMSTAG, 25.03. jeweils 20 UHR
AM 04.03. ZU GAST IM TIVOLI: REGISSEUR BERND MICHAEL LADE
Deutschland, kurz nach dem 2. Weltkrieg: Als jahrelanger Häftling der KZs Buchenwald, Lichtenburg, Esterwegen und Flössenburg erlebte Carl Schrade die Gräueltaten der Nazis aus nächster Nähe. Jetzt soll der ehemalige Juwelenhändler als Kronzeuge der Anklage vor einem Gericht aussagen, um seine Peiniger hinter Gitter zu bringen. Aber woher stammt Schrades umfassendes Wissen über die Abläufe in der Lagerverwaltung und wie überlebte er mehr als zehn Jahre in den Lagern? - Diese Geschichte nimmt der Schauspieler Bernd Michael Lade als Ausgangspunkt für seinen Film, der komplexe Fragen nach Schuld, Tätern und Opfern aufwirft. Im Rahmen seiner Kino-Tour ist Bernd Michael Lade am 4. März zu Gast im Tivoli und steht zum Gespräch zur Verfügung.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
SAMSTAG, 04.03. | SONNTAG, 19.03. | FREITAG, 31.03. jeweils 20 UHR
Der zehnjährige Sebastian (Robinson Mensah-Rouanet) verbringt seine Ferien widerwillig in den Bergen bei
seiner Großmutter und seiner Tante. Er soll in der Schäferei mithelfen, nichts Aufregendes für einen Stadtjungen wie ihn. Aber er hat nicht mit der Begegnung mit der riesigen schneeweißen Berghündin Belle gerechnet, die von ihrem Besitzer schlecht behandelt wird. Es dauert nicht lange, bis aus den beiden ein unzertrennliches Gespann wird. - Neuadaption des französischen Kinderbuchklassikers von Cecile Aubry.
SONNTAG, 05.03. | SONNTAG, 12.03. jeweils 15 UHR
In einem abgelegenen Dorf im Westerwald scheinen die Uhren noch etwas anders zu ticken. Die 22-jährige Luise ist hier bei ihrer Großmutter Selma aufgewachsen. Die Dorfbewohner zeichnen sich durch ihre skurrilen Eigenarten aus. Doch Selma hat
eine ganz besondere Gabe. Immer, wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag jemand im Ort, Luises Großmutter kann also den Tod voraussehen. Als wieder ein Okapi im Traum erscheint, ist das gesamte Dorf gebannt. Hastig werden letzte Vorbereitungen getroffen, Geheimnisse enthüllt, Geständnisse gemacht und einander die Liebe erklärt. - Aron Lehmann trifft in seiner Verfilmung von Mariana Lekys Bestseller ziemlich genau dessen Tonlage und ist Kino zwischen magischem Realismus und German Angst; herrlich skurril.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
SONNTAG, 05.03. | SAMSTAG, 11.03. | FREITAG, 17.03. jeweils 20 UHR
<BEST OF CINEMA
Der hochdekorierte Oberst Kurtz hat sich mit seiner Einheit im Dschungel von Kambodscha verschanzt, alle Kontakte zur Außenwelt gekappt und sich zum Herrn über Leben und Tod erhoben. CIA-Agent Willard erhält in Saigon den Auftrag, den ausgeflippten Abtrünnigen aufzuspüren und zu liquidieren. Willards Flussfahrt im kleinen Patrouillenboot den Mekong hinauf steigert sich in einen absurden, surrealen Höllentrip. - Francis Ford Coppolas Meisterwerk mit Martin Sheen, Dennis Hopper, Robert Duvall und Marlon Brando wurde mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter zwei Oscars®, drei Golden Globes und die Goldene Palme in Cannes, und wird bis heute als Meilenstein der Filmgeschichte gefeiert.
DIENSTAG, 07.03. um 20 UHR
Vom Mutterglück zu reden ist einfach. Aber wie steht es mit dem Zweifel, ob man vielleicht nicht doch besser kinderlos geblieben wäre? So etwas auszusprechen, ist immer noch tabu. Die Grundlage von Carolin Schmitzs Film sind ihre Interviews mit acht Frauen im Alter zwischen 30 und 75 Jahren. Die dokumentarischen Inhalte werden szenenhaft von Anke Engelke dargestellt, die sich dafür in eine fiktive Figur hineinversetzt und ihre Erfahrungen und Emotionen während der Mutterschaft widerspiegelt. Der Film ist ein gelungenes Experiment im Niemandsland zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, mit einer Extraportion Starpower.
Unsere Altersempfehlung: ab 12 Jahre
MITTWOCH, 08.03. um 20 UHR
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM FRAUENFORUM ACHERN + FRAUENAKADEMIE BÜHL
Um wieder in Kontakt mit ihren Wurzeln zu kommen, macht sich die 25-jährige Freddie, ganz wunderbar gespielt von Hauptdarstellerin Ji-Min Park, zum ersten Mal nach Südkorea auf, wo sie geboren wurde, bevor sie nach Frankreich kam. Die willensstarke junge Frau hat sich in den Kopf gesetzt, ihre biologischen Eltern ausfindig zu machen und das führt ihr Leben auf gänzlich neue Pfade. - Davy Chou nähert sich, in seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm, einfühlsam der Komplexität von Identitäts- und Heimatbegriffen. Ein schier aussichtsloser Versuch, mit der eigenen Familiengeschichte ins Reine zu kommen. Diesem Prozess beizuwohnen, ergibt eine ebenso frustrierende wie eindrucksvoll komponierte Seherfahrung.
Unsere ALtersempfehlung: ab 16 Jahre
DONNERSTAG, 09.03. um 20 UHR
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM FRAUENFORUM ACHERN +
FRAUENAKADEMIE BÜHL
Es sind leise Begegnungen am Rande der Stadt, die die Schwere des Alltags für einen Moment vergessen lassen. Nacht für Nacht kehren die Unscheinbaren an die Orte ihrer Sehnsucht zurück und ihre Wege kreuzen sich: Zwei ältere Frauen knüpfen in einer Bahnhofskneipe Kontakt zueinander, ein Wachmann und eine Geflüchtete aus der Ukraine werden zu Vertrauten, ein Imbissbesitzer und eine zum Islam Konvertierte lernen einander kennen. - Der neue Geniestreich von Thomas
Stuber und Clemens Meyer ist ein großartiges Beispiel dafür, wie aus scheinbar kleinen, unbedeutenden Geschichten die pure Alltagspoesie erwächst: Berührende Porträts von Menschen, die im Schutz der Nacht vom Glück träumen.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
DONNERSTAG, 16. 03. / 20 UHR
Viele Städte leiden unter dem immer gleichen Problem: Ratten! Überall sind Ratten! Sie verstecken sich überall, tanzen auf den Tischplatten oder klauen dem Konditor die Torten direkt unter seinen Augen. Die Lösung scheint so simpel wie genial: Ein Rattenfänger ist nötig, um den Nagetieren den Garaus zu machen. Da tritt die Straßenkatze Maurice (deutsche Stimme: Bastian Pastewka) auf den Plan, der schon die perfekte Masche ausgearbeitet hat, um sich mit der Not der Menschen eine goldene Nase zu verdienen - Die erste Trickfilmadaption eines Scheibenwelt-Romans von Fantasy-Kult-Autor Terry Pratchetts ist ein Loblied auf das Geschichtenerzählen, eine Märchen-Parodie und eine zum Teil richtig schön bissige Religionskritik zugleich.
SONNTAG, 19.03. | SONNTAG, 26.03. jeweils 17 UHR
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM FRAUENFORUM ACHERN +
FRAUENAKADEMIE BÜHL
Es ist das Paris der 1980er. Zwischen Kaltem Krieg und Mitterand-Euphorie befindet sich Elisabeth, die nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde, ihr ganzes Leben neu ordnen muss. So sucht sie sich zum ersten Mal nach Jahren wieder einen Job und landet nach einiger Zeit bei der Radiosendung Les passagers de la nuit. Durch ihre Arbeit begegnet sie der Obdachlosen Talulah, die sie kurzerhand bei sich aufnimmt.
Der Film folgt Elisabeth, ihren Kindern und Tallulah über mehrere Jahre und begleitet sie durch gute und schlechte Zeiten. Regisseur Mikhaël Hers beschreibt das Leben seiner Protagonistin in loser Form, mäandernd, impressionistisch. Weniger durch einen dichten Plot überzeugt das melancholische Drama, als durch seine Atmosphäre, die Stimmungen, das Evozieren einer Zeit, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen. Ein unverwechselbar französischer Film, nicht nur wegen seiner Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg.
MITTWOCH, 22.03. um 20 UHR
IN KOOPERATION MIT BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN + LOS4KLIMA
Der preisgekrönte Regisseur Damon Gameau macht sich auf die Reise, um herauszufinden, wie die Zukunft im Jahr 2040 aussehen könnte. Für sein Gedankenspiel geht er davon aus, dass wir Menschen die besten Lösungen annehmen und umsetzen würden, die uns zur Verbesserung unserer Lebensqualität und Erhaltung unseres Planeten
zur Verfügung stehen. - Strukturiert hat der Regisseur seinen Film als visuellen Brief an seine 4-jährige Tochter. Er kombiniert traditionelles Dokumentationsmaterial mit gespielten Sequenzen und visuellen Effekten, um eine Vision der Zukunft zu erstellen, wie er sie sich nicht nur für sein eigenes Kind wünscht.
Unsere Altersempfehlung: ab 8 Jahre
DONNERSTAG, 23.03. um 20 UHR
Als ein Kletterer von einem hohen Felsen stürzt, übernimmt die Polizei die Ermittlungen. Schnell deutet alles auf einen tragischen Unfall hin, doch der gründliche Polizist Hae-joon hat seine Zweifel. - Nach „Parasiete“ wieder ein herausragender Film aus Korea. Ausgerechnet das Mastermind hinter solchen knallharten Rache-Reißern wie „Sympathy For Mr. Vengeance“ und „Oldboy“ macht einen der zärtlichsten Film-noir aller Zeiten. Chan-wook Parks Film ist ein meisterhaft
inszeniertes, clever konstruiertes, überraschend humorvolles und angenehm leichtfüßiges Krimi-Melodram. Ein faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem schlaflosen Ermittler und der Verdächtigen in gleich zwei Mordfällen.
FREITAG, 24.03. | SONNTAG, 26.03. | DONNERSTAG, 30.03. jew. 20 UHR
Finney Shaw, ein schüchterner aber kluger 13-jähriger Junge, wird von einem sadistischen Killer entführt und in einem schalldichten Keller gefangen gehalten, wo Schreien wenig nützt. Als ein abgeschaltetes Telefon an der Wand zu klingeln beginnt, entdeckt
Finney, dass er die Stimmen der früheren Opfer des Mörders hören kann. Und die sind fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Finney nicht das passiert, was ihnen passiert ist. - Ein grandioser Cast in einem handwerklich furiosen und atmosphärisch dichten Horrorfilm, der konstant ungemütlich brodelt und im dritten Akt dann so richtig unter die Haut geht. In den Hauptrollen zeigt sich Ethan Hawke („Before Midnight“) als Kinderserienmörder, während Newcomer Mason Thames alles dafür tut, lebend aus seinem Keller zu kommen.
SAMSTAG, 25.03. um 22.30 UHR
Der Fotograf Andreas Reiner porträtiert Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen. Er selbst verlor in jungen Jahren seinen Vater, musste später den Suizid seiner Mutter verkraften, landete in der Psychiatrie und entdeckte erst mit Mitte 30 seine Liebe zur Fotografie.
Der Dokumentarfilm folgt Reiner über einen Zeitraum von zwei Jahren, begleitet ihn zu verschiedenen Projekten und lässt ihn über seine gebrochene Biografie und seine Sicht der Dinge erzählen. Souverän verbindet der überwiegend in Schwarz-weiß gehaltene Film so die Arbeitsweise mit der Lebensgeschichte des Künstlers. - Ein Film wie kein anderer. Im Kino besser als irgendwo anders aufgehoben, ist dieser Film eine Inspiration für alle, gerade die, die sich nicht ganz zugehörig fühlen oder im eigenen emotionalen Chaos stehen. Ein grandioses Werk mit tollen, echten Bildern, bewegender Musik und als Hommage an uns alle, die wir Mensch sein dürfen.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
MITTWOCH, 29.03. um 20 UHR
Wenn es eine Gruppe gibt, die ein Teamcoaching braucht, dann diese. Schon im Shuttlebus geht das Gezerre und Gemecker los und das steigert sich noch bei der Ankunft. Die Abteilungsleiterin Linda und ihre arrogante Bagage von Bankern landen in einem äußerlich beeindruckenden Landsitz mitten in den Highlands, der aber kaum Jugendherbergs-Standards erfüllt. Dieses Wochenende kann nur ein Reinfall werden. Kaum angekommen werden sie durch eine Schreckensnachricht alarmiert: Der Lieblingspfau des Lords ist verschwunden! Möglicherweise ist also ein Verbrechen geschehen... und möglicherweise sind nun alle bedroht. Aber wer hat wen wann und wie mit wem zusammen gesehen? Und wofür ist das überhaupt wichtig? Lutz Heinekings skurril-überdrehter Geflügelkrimi ist mit Annette Frier, Tom Schilling, Jürgen Vogel und vielen anderen nicht nur großartig besetzt, sondern präsentiert auch cineastisch eine sehenswerte und sehr unterhaltsame Geschichte nach dem gleichnamigen Bestseller von Isabel Bogdan.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
FREITAG, 14.04., 20 UHR | SONNTAG, 16.04., 20 UHR | SAMSTAG, 22.04., 20 UHR
Können wir Werk und Autor*in voneinander trennen? Es ist eine Frage, die schon die Rezeption eines Richard Wagner prägte. Der ehemalige Schauspieler Todd Field setzt sich in seinem dritten Film als Regisseur mit den Machtstrukturen des Kunstbetriebs und der Frage nach dem Verhältnis von Werk und Autor*in auseinander. Er folgt einer Frau, die als Dirigentin Großes geschaffen hat und gleichzeitig rücksichtslos das Leben anderer zerstört. Der Film ist dabei auch eine ambivalente Auseinandersetzung mit #MeToo und Cancel Culture. Mit Lydia Tár steht eine komplex geschriebene und von Cate Blanchett herausragend gespielte Figur im Mittelpunkt der Handlung. Gerade auch wegen einer entfesselten Cate Blanchett, die hier die Balance aus Charisma und Eiseskälte mitbringt, ist dies mit Sicherheit einer der besten Filme des Jahres. Anders kann man „TÁR“ nicht beschreiben, Groß!
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
SAMSTAG, 01.04., 20 UHR | DONNERSTAG, 06.04., 20 UHR | SONNTAG, 23.04., 20 UHR (OMU)
Der Animationsspaß ist ganz auf den kindlichen Geschmack zugeschnitten. Es geht um drei Außenseiter, die das vermeintlich Unmögliche schaffen wollen und das Schicksal herausfordern. Waisenvogel Richard (Stimme: Tilman Döbler) weiß genau, wer er ist und was er will: zusammen mit seiner Storchenfamilie nach Afrika fliegen und dort überwintern. Dummerweise ist er aber kein Storch. Eigentlich ist Richard ein kleiner Spatz, der noch vor seiner Geburt seine Eltern verloren hat und von der gutmütigen Storchmama adoptiert wurde. So gern sie und die restliche Familie den Kleinen aber auch haben, ihn mit nach Afrika zu nehmen, kommt dann doch nicht infrage. Mit seinen Freunden, der zerzausten Zwergeule Olga, dem imaginären Oleg und dem selbstverliebten Karaoke-Wellensittich Kiki, bricht der tapfere Richard zu einem waghalsigen Abenteuer auf, das ihn von Frankreich über das Mittelmeer und darüber hinaus führt.
Unsere Altersempfehlung: ab 6 Jahre
SONNTAG, 02.04., 15 UHR | SONNTAG, 16.04., 15 UHR | SONNTAG, 30.04., 15 UHR
So eine Kindheit hat nicht jeder. Joachim wächst auf dem weitläufigen Gelände einer großen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie auf. Autisten und Minderbegabte sind seine Freunde. Denn die beiden älteren Brüder Philipp und Patrick scheinen ihren Daseinszweck allein darin zu sehen, den Jüngsten in den Wahnsinn zu treiben... und das ganz wörtlich. So ungewöhnlich die Familiengeschichte nach dem autobiografischen Roman von Bestseller-Autor Joachim Meyerhoff der 70er- und 80er-Jahre klingt, so tragikomisch bewegend und vergnüglich wird sie von Regisseurin Sonja Heiss erzählt. Sensibel werden die ernsten Themen behandelt, ob Suizid, Unfalltod oder unheilbare Krankheit. Für den notwendigen Ausgleich sorgt der unangestrengte Humor. Als Sahnehäubchen erweist sich das exzellente Ensemble. Der traditionell starke Devid Striesow präsentiert sich als lakonischer Vater in Bestform. Das ist Arthaus-Kino der unterhaltsamen Art.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
SONNTAG, 02.04., 20 UHR | SAMSTAG, 08.04., 20 UHR | FREITAG, 21.04., 20 UHR
„Hasta la vista, Baby!“ Mit coolen Sprüchen und irren Effekten brannte sich diese Sci-Fi-Action mit Arnold Schwarzenegger ins Gedächtnis und in die Filmgeschichte ein. 10 Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Terminators vergangen, als Sarah Connor erneut mit der Gefahr aus der Zukunft konfrontiert wird. Denn ein neuer Terminator ist auf die Erde zurückkehrt. Sein Ziel: Den jungen John Connor zu eliminieren, bevor er eines Tages zum Anführer des menschlichen Widerstandes gegen die Terrorherrschaft der Maschinen aufsteigt. Sarah tut alles, um ihren Sohn zu schützen und sie ist nicht allein, denn ein umprogrammierter Terminator der alten Generation soll John Connor um jeden Preis beschützen. James Cameron hinterließ mit diesem Film ein Werk für die Ewigkeit, das vorher nicht gesehene Special-Effects liefert und Arnold Schwarzenegger endgültig zum Star machte.
DIENSTAG, 04.04., 20 UHR
Giuseppe Tornatore setzte dem Kino mit „Cinema Paradiso“ ein filmisches Denkmal, eine cineastische Liebeserklärung, für die Ennio Morricone eine ebenso einzigartige Musik komponierte. Nun setzt Tornatore dem Maestro selbst ein filmisches Denkmal, entlockte ihm wenige private Auskünfte und sehr viel über sein Werk. Dazu treten Bewunderer wie Bruce Springsteen, Kollegen wie Quincy Jones, Regisseure wie Quentin Tarantino und Sängerinnen wie Joan Baez vor die Kamera, um Morricones Einzigartigkeit zu feiern. Zu sagen, dass der Film eine Hommage ist, eine Würdigung, greift ebenfalls zu kurz. Er ist eine Verlebendigung von Musik, das Erleben eines großen Komponisten - insbesondere, da Morricone in langen Passagen selbst interviewt wird und Auskunft gibt über seine Anfänge, über seine Tätigkeit als Schlager-Arrangeur, über sein Hineinschlüpfen in die Filmwelt, über die großen Filme, für die er große Musik geschrieben hat, über die Nebenschiene experimenteller Musik, die er zeitlebens pflegte.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
MITTWOCH, 05.04., 20 UHR
IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM FRAUENFORUM ACHERN + FRAUENAKADEMIE BÜHL
In einem Freibad nur für Frauen treffen unterschiedlichste kulturelle Milieus, Haarfarben und Körperformen aufeinander und beäugen sich skeptisch. Die gesellschaftlich oft beschworene Toleranz endet spätestens dort, wo die eigenen Privilegien beginnen. Darin unterscheidet sich die Altfeministin so wenig von der türkischen Großfamilie wie die Sportschwimmerin im Burkini. - Vorurteile, Rassismus, Eitelkeiten, Schönheitsideale sind Themen dieser ziemlich klugen und wunderbar vergnüglichen Culture-Clash-Komödie von Doris Dörrie und es geht darin ganz schön ans Eingemachte aber mit Zwerchfell statt mit Zeigefinger.
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
OSTERMONTAG, 10.04., 20 UHR
Deutschland im Jahre 1917. Drei Jahre nach Kriegsbeginn steht das eigene Militär kurz vor Paris, kurz vor einem glorreichen Sieg über den Feind. So zumindest wird es propagandiert und verleitet die „goldene Generation“ zur freiwilligen Meldung für die Front. Noch nicht ganz erwachsen sind Bildung, Arbeit und/oder Familie nun zweitrangig, schließlich geht es darum dem eigenen Land zu Ruhm und Ehre zu verhelfen! Die Erstverfilmung von Erich Maria Remarques Jahrhundert-Romans gewann 1930 zwei Oscar, nun erhielt die erste deutsche Verfilmung des Stoffes sensationelle 4 „Goldjungs“. Unter anderem in der Königsdisziplin für den Besten Internationalen Film. Regie führte Ed Berger, der das Publikum ungeschönt in die blutverschmierte Fratze des Krieges blicken lässt. Die Neuverfilmung ist ein zweieinhalbstündiger Klos im Hals, der in Zeiten wie diesen nochmal schmerzhafter an die Substanz geht und eine wichtige Thematik für jüngeres Publikum zugänglich macht.
FREITAG, 07.04., 20 UHR
Wer braucht „Herr der Ringe“ oder „Game of Thrones“ - der wahre Fantasy-Klassiker ist rund zweihundert Jahre älter und kommt von Mozart und seinem Showrunner Emanuel Schikaneder. Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ enthält Magie, Drachen, royale Familien, Intrigen und Tierwesen, die Zutaten, aus denen das Fantasy-Genre
gemacht ist. Der aus London kommende Tim Walker hat ein Stipendium am Mozarteum. Hier werden die großen klassischen Sänger und Musiker der Zukunft ausgebildet. Aber wie bei jeder Schule gibt es auch hier die Netten und die Gemeinen, die Coolen und die Nerds, die Streber und die weniger Ambitionierten. Eines Nachts folgt Tim einem Licht und landet unversehens in er Welt von Mozarts „Die Zauberflöte“. Wer noch nie eine Oper gesehen hat, macht vielleicht hier seine erste Erfahrung mit den großen Gefühlen eben dieser Kunstform, Und wer sich auskennt in der Welt der Oper, der hat gewiss auch mit diesem Film seinen Spaß.
Unsere Altersempfehlung: ab 12 Jahre
OSTERMONTAG, 10.04., 17 UHR | SONNTAG, 23.04., 17 UHR
Die im Fitzwilliam Museum in Cambridge beheimatete Ausstellung der Werke von Edgar Degas bietet dem interessierten Zuschauer einen einzigartigen Einblick in das Schaffen des französischen Malers und Bildhauers, der zwischen 1834 und 1917 in Paris lebte. Einige seltene Arbeiten des Künstlers sind ausschließlich dort zu sehen und Regisseur David Bickerstaff nimmt die Zuschauer in seinem Dokumentarfilm auf eine Reise in diese besondere Ausstellung mit. Er hat einen exklusiven Zugang
zu ausgewählten, seltenen Arbeiten des Künstlers, der nie ganz zufrieden mit seinen eigenen Werken war. Durch Interviews mit Kunsthistorikern und zahlreichen
Auszügen aus Briefen und Texten Degas selbst, zeichnet David Bickerstaff das Bild eines sich fortwährend hinterfragenden Künstlers. Besonders tragisch mutet so an, dass der lebenslange Drang nach Perfektion durch die zunehmend schlechtere Sehkraft Degas untergraben wurde.
Unsere Altersempfehlung: ab 12 Jahre
MITTWOCH, 12.04., 20 UHR
BENEFIZVERANSTALTUNG/LESUNG
1. Auftritt “Männerchor Hanauerland“ unter der Leitung von Willi Kammerer, Achern-Gamshurst
2. Lesung aus dem Buch “Tut Buße und baut ein Klo“
3. Zeitzeugen: Willy Schneider im Gespräch mit dem “Bruddler vum Achertal“ Otmar Schnurr
4. Filmbeitrag über “Malaika Children‘s Home“, Dauer max. 10 Minuten
5. Buchvorstellung + Fragesteller: Otmar Schnurr „Tut Buße und baut ein Klo - Humorvolle Episoden und Geschichten aus Kenia und dem Schwarzwald“ von Willy
Schneider
6. Auftritt “Männerchor Hanauerland“
7. Abschlussmoderation, Danke und Schlussworte. Hinweis auf Benefiz, Spendenabo und Buchautor steht im TIVOLI-Foyer zur Verfügung.
Seit seinem großen Erfolg „The Sixth Sense“ gilt M. Night Shyamalan als Regisseur der überraschenden Wendungen. Unerklärliche Phänomene, beunruhigende Ereignisse und schicksalhafte Entscheidungen haben Shyamalan schon immer fasziniert. Die siebenjährige Wen und ihre Adoptivväter Andrew und Eric machen Urlaub in einer einsamen Waldhütte, als sie von vier Unbekannten überfallen werden. Diese sind gekommen, um einen wichtigen Job zu erledigen: Sie müssen die Apokalypse verhindern und stellen die Kleinfamilie vor die Wahl, sich selbst oder die gesamte Menschheit zu retten. Die schnörkellose, mit biblischer Wucht inszenierte Handlung konfrontiert die Zuschauer unweigerlich mit der Frage, was sie in dieser Situation tun würden. Der packend inszenierte Film enthält aber auch eine eindringliche Warnung an uns alle: Wenn wir nicht bereit sind, Opfer zu bringen, wird die Welt eines Tages untergehen.
SAMSTAG, 15.04., 20 UHR | FREITAG, 28.04., 20 UHR | SONNTAG, 30.04., 20 UHR (OMU)
Die Auswahl ist getroffen, das Programm ist erstellt. Die Kurzfilmreihe “AUGENBLICKE“ startet in die nächste Runde. 10 Kurzfilme warten auf die Zuschauer. Im Anschluss stehen die Theologen Clemens Bühler und Lukas Schmidt vom katholischen Bildungswerk gerne zum Gedankenaustauch zur Verfügung. Anschließend Diskussion und Bewertung.
INFO: Bildungszentrum Offenburg · Telefon 0781/9250-40 · www.bildungszentrum-offenburg.de
Abendkasse 5,- Euro (Parkett) // 7,- Euro (Loge)
...weitere Details siehe Sonderflyer!
FILMGESPRÄCH IN KOOPERATION MIT DER KATHOLISCHEN KIRCHE, IHREN MEDIENZENTRALEN UND DEM “KATHOLISCHEN FILMWERK“ (KFW) - MODERATION MIT DEN THEOLOGEN LUKAS SCHMITT & CLEMENS BÜHLER
Unsere Altersempfehlung: ab 14 Jahre
MITTWOCH, 19.04., 20 UHR
Vergangenes Jahr durfte sich die FSK ausgiebig mit „The Sadness“ befassen. Die Gewalteskapade erhält nun Konkurrenz. Mit dem Action-Splatterhorror von Hong-seon Kim kam kein Gemetzel mit versteckter Sozialkritik, sondern ein brachial animalisches Blutvergießen mit rekordverdächtigem Bodycount auf den Prüftisch. Die Freigabe für‘s Kino gab es schließlich im dritten Anlauf. Es geht um eine Gruppe gefährlicher Straftäter, die auf einem Frachtschiff einen Fluchtversuch wagen und dabei einen blutigen Überlebenskampf lostreten. Der Film steht in der Tradition eines Films wie „From Dusk Till Dawn“. Er macht etwa zur Mitte hin eine harte Genre-Wendung durch. War der Film zuvor nur ein Actionstreifen, so arbeitet er nun mit Elementen der Science Fiction und des Horrors. Der südkoreanische Actionhorror sorgte auf diversen Filmfestivals bereits für mächtig Wirbel und Furore und ist absolut nichts für schwache Nerven. Die FSK-18-Bewertung ist ernstzunehmen!
Im Mittelpunkt des Films von Laurent Charbonnier und Michel Seydoux steht die titelgebende Eiche, ein alter, knorriger Baum, in und um den sich ein erstaunlich abwechslungsreiches Ökosystem breit gemacht hat. Mit exzeptioneller Kameraarbeit zeigt der Film, welche (Arten-)Vielfalt nicht nur an fernen oder an sonstigen exotischen Orten existiert, sondern eben auch in einem vermeintlich-profanen französischen Wald. Ohne Worte kommt „DIE EICHE“ aus, ohne einordnenden, erklärenden Kommentar, ohne Kontext, ohne den Anblick eines einzelnen Menschen lassen die Regisseure nur die Natur wirken. Ganz rein, im wahrsten Sinne des Wortes dokumentarisch mutet der Film an, was so allerdings nicht ganz zutrifft. Ein Tiertrainer war ebenso am Film beteiligt wie Spezialist*innen für Computereffekte. Nach diesem Film sieht man den mitteleuropäischen Wald garantiert mit ganz anderen (und im besten Fall sehr viel offeneren) Augen für das Außergewöhnlich im (vermeintlich) Alltäglichen.
Unsere Altersempfehlung: ab 6 Jahre
MITTWOCH, 26.04., 20 UHR
Eigentlich ist die Geschichte von Oliver Hirschbiegels neuer Doku-Fiction schnell erzählt: Der avantgardistische Maler Albert Oehlen lädt ein Filmteam zu sich nach Hause ein, um die Produktion seines neuen Bildes zu dokumentieren. Aber ganz so einfach gestaltet sich die Sache dann doch nicht. Wer will sich schon gern über die Schulter schauen lassen, wenn er kreativ ist? Der Film entzieht sich einer genauen Einordnung. Er liegt irgendwo zwischen Dokudrama und Experimentalfilm zugleich, da Oliver
Hirschbiegel Ben Becker den Künstler bei dessen Schaffensprozess darstellen lässt. Becker ist ein Künstler, der einen Künstler spielt, der Kunst erschafft und auch seine eigene Kunst zum Besten gibt... die der Improvisation. Derweil werden launig bedeutungsschwangere Off-Kommentare gesprochen. Leichte Kost ist dieser Film keinesfalls. Im Grunde ist der Film ein einziges Experiment, das seinem Regisseur und auch dem Hauptdarsteller große Freude bereitet haben dürfte. Kunst darf Das!
Unsere Altersempfehlung: ab 16 Jahre
DONNERSTAG, 27.04., 20 UHR
Inspiriert von John Lee Hooker wurde mit einem Augenzwinkern BOOM (Band Of Old Men) 2016 für einen Auftritt bei der Oldie Night in Göttingen gegründet. BOOM hat sich dem Rock´n Roll der 50er, 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verschrieben und spielt Songs von Chuck Berry wie Johnny B Good, Spencer Davis Group/Keep on running, The Monkees/I´m a believer, Robert Palmer/Bad case of loving you, Eric Clapton/Cocaine, den Beatles/I saw her standing there und den Rolling Stones/Jumping Jack Flash bis hin zu Peter Kraus/So wie ein Tiger. Diese Songs werden mit viel Spielfreude und Groove präsentiert, wobei der Spaß immer im Vordergrund steht. Auch der Anti-Kriegs-Bewegung in den 60ern wird mit einem “Unplugged-Intermezzo“ Rechnung getragen. BOOM spielt in der Besetzung von Uli Wiese (Drums), Manni Bahr (Sologitarre, Gesang), „Picky“ Hammerschmidt (Bass, Gesang) und Dr. Hartmut Stinus (Gitarre , Gesang).
Insgesamt stehen damit 250 Jahre Rock‘n´Roll auf der Bühne. So war Uli Wiese der erste Schlagzeuger der Göttinger Kult-Band „Blue Moons“, Manni Bahr spielte
bei den “Midnight Ramblers“ oder “Jack and the Daniels“, Picky Hammerschmidt bei “Männerwirtschaft“ und Dr. Hartmut Stinus bei den “Stuttgöttern“.
Verstärkt wird BOOM in Achern durch die beiden Professionels Christian und Anne Hanf aus Kassel, mit denen Dr. Hartmut Stinus auch in einer Cover-Band zusammen Musik macht. Und schließlich werden noch Musiker, die man aus Achern kennt, als Gäste die Bühne rocken.
Abendkasse: 20 Euro